Für Kinder

Unsere Behandlungsfelder für Kinder

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LRS / Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie)

Mit dem Begriff „Lese-Rechtschreibeschwäche“ oder kurz „LRS“ wird umgangssprachlich die Legasthenie bezeichnet. Eine Legasthenie liegt dann vor, wenn die Lese- und Schreibfähigkeiten eines Kindes nicht dem altersgemäßen Stand der Entwicklung entsprechen.

Wie äußert sich Legasthenie? Meist fallen Kinder und Jugendliche mit Legasthenie durch schlechte schulische Leistungen in den Bereichen Lesen und Schreiben auf. Sie haben Probleme die Konzentration zu halten und dem Schulunterricht zu folgen. Trotz vieler Übungsstunden mit den Eltern befinden sich in ihren Diktaten eine Menge Fehler. Der Aufwand, den diese Kinder betreiben, um diese Defizite zu kompensieren, ist oft enorm.

Wann Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben noch „normal“ sind und wann eine Legasthenie vorliegt, ist pauschal nicht eindeutig zu beantworten. Wir bieten Ihnen an, die Schwierigkeiten Ihres Kindes auszutesten und bei Bedarf eine individuelle Therapie zu erstellen. Mit der richtigen Therapie lassen sich bei Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten große Erfolge erzielen.

Lautfehlbildungen / Störung des Lauterwerbs

Lautfehlbildungen gehören zu den sogenannten „phonologischen Störungen“. Die betroffenen Kinder haben Schwierigkeiten bei der Bildung und Kombination von bestimmten Lauten. Lautfehlbildungen treten meist in Zusammenhang mit Sprachentwicklungsstörungen, Hörstörungen oder auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen auf.

Lautfehlbildungen äußern sich zum Beispiel darin, dass bestimmte Laute beim Sprechen immer durch andere Laute ersetzt werden – zum Beispiel ein „g“ durch ein „d“, sodass das Kind statt „Garten“ „Darten“ sagt. Oder bestimmte Laut-Kombinationen wurden nicht erworben: Das Kind hat zwar beispielsweise den Laut „r“ erlernt, nicht aber die Kombination von „b“ und „r“, sodass es „Bille“ statt „Brille“ sagt.

Mithilfe von gezielten Tests stellen wir fest, welche Laute Ihr Kind bisher erlernt hat und welche es auslässt oder durch andere Laute ersetzt. Daraus ergeben sich dann die Schwerpunkte der Therapie, in der unsere Sprachtherapeuten mit Ihrem Kind die Formung von Lauten und deren Einsatz beim Sprechen trainieren. Je nachdem mit welchen anderen Störungsbildern die Lautfehlbildungen auftreten, wird die Therapie beispielsweise durch Hörtraining oder Training der Sprachverarbeitung ergänzt. Wir bieten Ihnen in jedem Fall einen individuell auf Ihr Kind zugeschnittenen Behandlungsplan.

Sprach­entwicklungs­störung / Sprach­entwicklungs­verzögerung

Eine gestörte Sprachentwicklung bei Kindern äußert sich darin, dass die Meilensteine einer normalen sprachlichen Entwicklung nicht erreicht werden. Das heißt: Sprachverständnis, Wortschatz, Grammatik und Aussprache entwickeln sich langsamer als bei Gleichaltrigen. Wenn die Abweichung zu einer normalen Sprachentwicklung sechs Monate oder mehr beträgt, spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung. Bis zum dritten Lebensalter wird auch von einer Sprachentwicklungsverzögerung gesprochen.

Betroffene Kinder haben oft Probleme, gewisse Laute deutlich auszusprechen und die Bildung grammatikalisch korrekter Sätze fällt ihnen schwer. Oft verstehen sie die Bedeutung von Worten und Sätzen nicht, die andere Kinder ihres Alters problemlos erfassen. Manchmal bleibt die Sprachentwicklungsstörung bis zum Schuleintritt unentdeckt, weil die Kinder lernen, ihr Defizit geschickt zu umgehen. Doch bei etwas komplexeren Schulaufgaben offenbaren sich dann die Einschränkungen im Sprachverständnis, Wortfindung und Wortschatz.

Wir bieten Ihnen an, den Sprachentwicklungsstand Ihres Kindes zu untersuchen und durch Austestung festzustellen. Organische Ursachen wie z.B. eine Hörschädigung, müssen dabei ausgeschlossen sein. In einer individuell auf Ihr Kind zugeschnittenen Therapie helfen unsere Sprachtherapeuten Ihrem Kind dabei, die Entwicklungsdefizite nachzuholen und sprachliche Fähigkeiten altersgerecht zu entwickeln.

Myofunktionelle Störung

Bei einer myofunktionellen Störung ist die Muskulatur im Mund-, Kiefer- oder Gesichtsbereich betroffen. Das Gleichgewicht der Muskelspannung und die Bewegungsabläufe sind nicht ausbalanciert, was oft mit Fehlstellungen von Zähnen, Kiefer oder Gaumen und Schluckstörungen einhergeht.

Eine myofunktionelle Störung äußert sich zum Beispiel in einer offenen Mundhaltung bzw. -atmung, eine falsche Zahn- und Kieferstellung oder eine Vor- oder seitliche Verlagerung der Zunge beim Sprechen. Kindern mit einer myofunktionellen Störung fällt es schwer, bestimmte Laute wie „s“ und „sch“ deutlich auszusprechen. Diese Folgen lassen sich mit einer umfassenden logopädischen Therapie erfolgreich behandeln.

Bei der individuellen Behandlung von myofunktionellen Störungen trainieren unsere Sprachtherapeuten mit Ihrem Kind die Wahrnehmung im Mundbereich, bauen korrekte Verhaltensmuster zur Stärkung des Muskulaturgleichgewichts auf und führen Schluck- und Artikulationsübungen durch. Unsere Therapien bieten wir Ihnen auch unterstützend zur kieferorthopädischen Behandlung an.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten

Die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten sind angeborene Fehlbildungen im Mundbereich. Sie entstehen während der Schwangerschaft, wenn sich in der embryonalen Entwicklung Teile des Gesichts unvollständig verschließen. Das hat zur Folge, dass grundlegende Funktionen wie Atmen, Saugen, Kauen und Schlucken meist schon von Geburt an beeinträchtigt sind.

Weitere Folgen dessen sind Beeinträchtigungen in der Ausbildung der Sprechmuskulatur oder der Hörentwicklung, sowie beim Wachstum des Oberkiefers. Wenn die betroffenen Kinder beginnen, Laute und Wörter zu bilden, hört sich die Stimme häufig nasal, oder auch rau, heiser oder überhaucht an. Auch nach einem operativen Verschluss der Spalte kann die Lautbildung und die Aussprache weiterhin beeinträchtigt sein bzw. müssen Dinge wie Essen, Schlucken und Sprechen aufgrund der veränderten Anatomie richtig erlernt werden.

In einer Therapie wird der Behandlungsplan auf Basis einer individuellen Diagnostik erstellt. Unsere Sprachtherapeuten trainieren zum Beispiel spielerisch mit Ihrem Kind die Lautbildung und die Mund-Zungen-Gaumenmuskulatur. Schluck-, Sprach-, Sprech- und Stimmprobleme können wir mit so mit den passenden Maßnahmen behandeln.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung

Die sogenannte „Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung“ (kurz: AVWS) ist eine Störung in der Weiterverarbeitung von etwas Gehörtem. Das heißt, es handelt sich nicht um eine Störung des Hörens selbst und es liegt auch keine Intelligenzverminderung vor. Diese Störung betrifft den Hörnerv, sodass Laute und Geräusche zwar richtig gehört, aber nicht richtig verarbeitet werden.

Das bedeutet, betroffene Kinder zeigen bei Hörtests keine Auffälligkeiten, reagieren jedoch nicht erwartungsgemäß auf Gesagtes, oder vergessen schnell, was sie gerade gehört haben. Kinder mit einer Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung wirken oft zerstreut und unkonzentriert. Sie lassen sich leicht durch Hintergrundgeräusche ablenken, verbale Anweisungen können nicht behalten werden, sie haben Schwierigkeiten, vorgelesenen Geschichten zu folgen. In der Folge entwickeln Kinder mit AVSW häufig eine Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie).

In der therapeutischen Behandlung einer AVWS trainieren unsere Logopäden gezielt verschiedene Teilfunktionen der Hörverarbeitung und Wahrnehmung, wie zum Beispiel Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Selektion. Dabei werden sowohl die nicht-sprachliche Geräusch-, Ton- und Klangverarbeitung als auch die Verarbeitung von Sprache, Lauten, Wörtern und Sätzen berücksichtigt. Unterstützend beraten wir Eltern, Angehörige und Bezugspersonen und geben Anleitungen zur Anwendung im Alltag.

Stimmstörungen (Dystonie / Dysphonie)

Kindliche Stimmstörungen treten im Vorschul- bis Grundschulalter auf. Von einer Stimmstörung spricht man bei einer Veränderung des Stimmklangs und einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit der Stimme. Häufig führen verschiedene Faktoren zu Stimmstörungen.

Betroffene Kinder klagen oft über Halsschmerzen, sind heiser und sprechen teilweise tonlos. Das kann organische Ursachen haben, wie Stimmlippenknötchen oder Kehlkopfentzündung. Bei nicht-organischen Ursachen unterscheidet man zwischen der „hyperfunktionellen Dystonie“, bei der die Muskeln zu stark und die „hypofunktionellen Dysphonie“, bei der die Muskeln zu gering beansprucht werden. In ersterem Fall klingt die Stimme rau, in zweiterem leise und dünn.

Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen und Symptome bieten wir Ihnen immer eine individuell abgestimmte Behandlung von Stimmstörungen an. Die Therapie umfasst dann zum Beispiel Entspannungsübungen, Sensibilisierung der Eigenwahrnehmung und Haltungsaufbau. Mit Atem- und Stimmübungen lernt das Kind den richtigen Umgang mit der eigenen Stimme und Symptome können erfolgreich vermindert werden.

Stottern / Poltern

Stottern und Poltern sind Störungen im Redefluss oder Sprechablauf. Von „Poltern“ spricht man, wenn es durch erhöhtes Sprechtempo zu Wiederholung und Verschmelzung von Silben, Lauten und Worten kommt. Als „Stottern“ bezeichnet man das Dehnen und häufige Wiederholen von Lauten, Silben oder Worten im Redefluss.

Beide Sprechstörungen führen zu Unregelmäßigkeiten im Redefluss, die situativ unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Stress-Situationen führen häufig zu einer Verstärkung der individuellen Symptome. Kinder, die stottern oder poltern, versuchen diese Defizite häufig mit einer übermäßigen Anstrengung beim Sprechen auszugleichen. Das führt zu weiteren Schwierigkeiten auf sprachtechnischer Ebene, aber auch im emotionalen und sozialen Bereich.

Bei Kindern wird Poltern und Stottern in einem individuell abgestimmten Therapieplan mit Sprechübungen und Übungen zur Mundmotorik behandelt. Unsere ausgebildeten Logopäden helfen außerdem bei einem selbstbewussten und angstfreien Umgang mit dem eigenen Stottern/Poltern und führen durch spezielle und altersgerechte Techniken eine schrittweise Veränderung des Sprechverhaltens herbei.

Hörstörungen

Hörstörungen werden umgangssprachlich auch als „Schwerhörigkeit“ bezeichnet. Bei Kindern können Hörstörungen im Bereich der Schallleitung, Schallempfindung oder Hörverarbeitung und Wahrnehmung auftreten. Zusätzlich zu angeborenen oder erworbenen Hörstörungen gibt es temporäre Hörstörungen, wie zum Beispiel aufgrund von Mittelohrentzündungen.

Bei dauerhaften Hörstörungen bekommt das Kind je nach Diagnostik ein Hörgerät, das den Schall verstärkt, oder eine technische Hörprothese – ein Cochlear Implantat (CI). Das Cochlear Implantat dient als „Übersetzer“ zwischen dem Schall, der auf das Ohr trifft, und den Impulsen, die der Hörnerv an das Gehirn weiterleitet.

Kinder, die während der ersten Lebensjahre temporäre oder dauerhafte Hörprobleme haben, entwickeln oft eine Spracherwerbsstörung. Diese Sprachentwicklungsstörungen kann man mit einer logopädischen Therapie erfolgreich behandeln. Bei der Behandlung von Hörstörungen ist ein gezieltes Hör- und Sprachtraining wichtig. Wir bieten Ihnen die individuell abgestimmte logopädische Therapie bei Hörstörungen, insbesondere bei Verwendung eines Cochlear Implantats, an.

Autismus / Mutismus

Autismus wird fachsprachlich „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) genannt und ist ein Sammelbegriff für verschiedenste Formen wie z.B. Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Rett-Syndrom oder Asperger-Syndrom. Dabei handelt es sich um Formen einer Entwicklungsstörung, die sich insbesondere in der Wahrnehmungsverarbeitung äußert.

Die kognitiven Fähigkeiten von Menschen mit Autismus sind sehr unterschiedlich, weshalb man auch von einem „Spektrum“ spricht. Die umgangssprachlichen „Inselbegabungen“ sind nur eine Form, wie sich Autismus äußert. Bei Beeinträchtigung der Kommunikation durch Verzögerung der Sprachentwicklung, Sprach-, Sprech-, oder Stimmstörungen hilft eine logopädische Therapie.

Von Mutimus spricht man, wenn ein Kind oder Jugendlicher trotz weitestgehend abgeschlossener Sprachentwicklung nicht spricht. Mutismus ist ein seelisch bedingtes Nichtsprechen und wird deshalb als sekundäre Kommunikationsstörung verstanden. Man unterscheidet zwischen totalem Mutismus und selektivem Mutismus, der sich situativ äußert.

Unsere Sprachtherapeuten helfen bei Autismus und Mutismus beim sprachlichen Aufbau und bei der Entwicklung einer verbalen und nonverbalen Kommunikation. Gezieltes Sprechtraining und Kommunikationsübungen in Alltagssituationen helfen dabei, die Angst vor dem Sprechen zu überwinden und Verständigung zu ermöglichen. Als Praxis sind wir auf die Therapie von Autismus/Mutismus spezialisiert.

Down-Syndrom / Trisomie 21

Bei Kindern mit Down-Syndrom, auch Trisomie 21 genannt, ist die Entwicklung durch eine Chromosomenveränderung beeinflusst. Weil das zentrale Nervensystem noch nicht ganz ausgereift ist, kann das Kind oft nur eingeschränkt auf Reize reagieren. Dies wird manchmal dadurch verstärkt, dass die Muskulaturspannung im ganzen Körper verringert ist.

Dies wirkt sich wiederum auf die Bildung und Entwicklung von Sprache aus. Verzögerungen in der Sprachentwicklung, Stimmstörungen oder Schluckstörungen treten beispielsweise häufig auf. Manchmal auch in Zusammenhang mit Hörstörungen oder Autismus. Die Symptome äußern sich sehr individuell und hängen von den jeweiligen körperlichen und kognitiven Voraussetzungen des Kindes ab.

Wir bieten Ihnen eine individuelle Austestung der sprachlichen und motorischen Fähigkeiten Ihres Kindes und entwickeln anschließend einen individuellen Behandlungsplan. Dazu gehören je nach Bedürfnissen zum Beispiel eine myofunktionelle Therapie – auch zur Unterstützung einer kieferorthopädischen Behandlung – Hörtraining, Stimmtraining, Sprechtraining und das Einüben motorischer Abläufe.

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